Dienstag, 5. Februar 2008

Berlin, wir fahren nach Berlin

Naja, eigentlich bin ich schon wieder zurück. Letzte Woche hatten wir dort unsere zweijährliche Verbandstagung zusammen mit dem EGV und dem Berliner Gemeinschaftsverband. Es war 2wieder einmal gut. Der Referent am Dienstag war der Direktor von Chrischona. Es ging um das Thema: "Was erwartet uns? - Mit Mangel umgehen". Als ich das gelesen habe, habe ich für einen Augenblick darüber nachgedacht, eine Spontangrippe zu bekommen und zu Hause zu bleiben. Für mich ging das Thema direkt in diese Schublade, die mich furchtbar aufregt: Ich bin nichts, ich hab nichts, ich kann nichts, hoffentlich ist der Herr trotzdem gnädig mit mir." Manche mögen das geistliche Bescheidenheit nennen, für mich ist so ein Denken ein Minderwertigkeitsgefühl, das in Gemeinden oft von einer Generation zur nächsten vererbt wird.

So saß ich also am Dienstag da und lauschte den Worten des Herrn Direktors und merkte sehr schnell, dass ich hier etwas falsch einsortiert habe. Um es kurz zu machen: Der Dienstag war der Hammer. Dr. Markus Müller hat eine unglaublich gute Art, die Welt und die Zeit in der wir leben, auf den Punkt zu bringen. Und er hat keine Angst, dabei ungewöhnliche Wege zu gehen (ich würde gern mal sein Referat hören: "Was wir von den 68er lernen können). Was mir auch richtig gut gefallen hat, war, dass er seien Antworten nicht einfach nur in ein Referat gepackt hat, sondern uns Zeit gelassen hat, Dinge gemeinsam zu entwickeln und zusammenzudenken. Mich hat das ein ganzes Stück weitergebracht. Hier ein paar Gedankensplitter:

"Ein Abgrund unseres Denkens ist die Trennung zwischen Denken und Tun."

"Wir sollten endlich aufhören, ständig andere zu kritisieren und anfangen, Räume zu gestalten, in denen wir das Leben vorleben, das Gott für uns bereit hält." (wir haben dann gut zwei Stunden darüber gesprochen, wie diese Lebensräume aussehen können)

"Kann es sein, dass wir uns in den letzten Jahren zu sehr um Menschen gekümmert haben? Dass wir Gott zu oft in unser System eingebaut haben, statt umgekehrt?"

"Erzähle mir nicht, was deine Gaben sind. Erzähle mir, wozu Jesus dich berufen hat." (die Reduzierung meiner Arbeit auf meine Gaben, die mir bekannt sind, macht mich schnell blind für neue Wege, die Gott mit mir gehen will)

"Wir leben heute so, als gäbe es keine Zukunft – und gleichzeitig haben viele ihre eigene Geschichte vergessen. Das führt dazu, dass das Leben heute, jetzt und hier stattfinden muss. Verständlich, dass Unverbindlichkeit und individuelle Freiheit die neuen Werte sind. Ruhelosigkeit und die Angst, etwas zu verpassen, machen sich breit. Was wir brauchen, sind keine Orte der Stille, sondern Orte, an denen wir Menschen eine Perspektive für die Zukunft vermitteln."

"Nur wer auf Jesus hört, hat auch etwas zu sagen."

Keine Kommentare:

Noemi, Tabita und Elias

Noemi, Tabita und Elias
Drei Gründe, um Gott dankbar zu sein.