Donnerstag, 29. November 2007

Zeitgeist

Ich habe heute von Kathrin (eine der besten Praktikantinnen, die wir hier jemals in der Stadtmission hatten) das Buch Zeitgeist geschenkt bekommen. Nein, deswegen habe ich die Klammerbemerkung nicht geschrieben, sie ist wirklich gut. Und das Buch auch. Ein Haufen Leute schreiben hier über die Postmoderne, aber diesmal nicht nur theoretisch und aus philosophischer Sicht mit einem Haufen Fragezeichen am Ende, sondern als Christen, die vorhaben, in dieser Welt etwas zu bewegen. Statt hilfloser Angst gegenüber einer neuen Epoche, in der wir längst leben, begegnen einem hier Menschen, die wichtige Antworten gefunden haben. Richtig gut.

Mittwoch, 21. November 2007

279 MB unnötige Dateien

Als ich gerade in mein Büro kam, sah ich, dass mein Computer nach unnötigen Dateien sucht. Das macht er immer dann, wenn ich gerade nicht im Raum bin, um mich nicht bei der Arbeit zu stören. Sehr nett. Am Ende waren es 279 MB, die ich nicht mehr brauche, sagt mein Computer. Also hab ich den Befehl gegeben, sie zu löschen.

Als ich heute ins Büro kam, sah ich, dass wir Buß- und Bettag haben. Der Heilige Geist sucht in meinem Leben oft Dinge, die ich nicht mehr brauche. Das tut gut, auch wenn es manchmal weh tut, aber Freiheit hat nun mal ihren Preis.

Freitag, 9. November 2007

Wettessen

103 Hotdogs in 8 Minuten – das ist der neue Weltrekord im Wettessen, der gestern von einem Amerikaner aufgestellt wurde. Die Bilder sind schon eklig genug, aber richtig dreht sich mir der Magen um, wenn ich mir vorstelle, wie viele Menschen heute sterben werden, weil sie seit langem nichts mehr zu essen hatten. Irgendetwas läuft hier mächtig schief.



Während du diesen Text gelesen hast, sind 3 bis 4 Kinder an den Folgen ihrer Armut gestorben ...

Ich habe eine Lösung für unsere finanziellen Probleme und endlich verstanden, warum der Verkehr in Hamburg so furchtbar ist

Sollte man mir jemals die Aufgabe übergeben, das schrägste Volk der Erde zu wählen, die Japaner würden zumindest auf einem der ersten Plätze landen. Gestern habe ich gelesen, dass einer ihrer kreativen Erfinder eine Bomben-Spardose entwickelt hat. Der Besitzer von so einer Dose muss regelmäßig Geld hineinwerfen, wenn nicht, dann explodiert sie und haut ihm die paar Münzen, die noch drin sind, um die Ohren. Auf diese Weise sollen Japaner zu mehr Sparen motiviert werden. Ich werde mich mal mit dem Menschen in Verbindung setzen, vielleicht kann man die Dinger auch für unsere Gemeinde modifizieren: Zu Beginn der Kollekte geben wir einen Zielbetrag ein, wenn der nicht erreicht wird ….

Dann habe ich heute Morgen im Radio gehört, dass in den letzten zwei Tagen über 1200 Verkehrsteilnehmer in Hamburg auf Drogen überprüft wurden. Heraus kam, dass eine Menge Leute sich was einwerfen, bevor sie sich hinters Steuer setzen. Geahnt habe ich das schon immer. Es ist übrigens auch gar nicht so schwer, diese Leute zu finden: Sie fahren immer direkt vor mir.

Samstag, 3. November 2007

… und ich bin doch kein Verbrecher

Gestern Abend wollte ich kochen. Garnelen mit Salat, in Basalmico eingelegte Champignons, karamellisierte Pinienkerne und Parmesankäse. Dazu Antipasti und Weißbrot. Da ich noch nicht alle Zutaten hatte, fuhr ich zum großen Supermarkt am Ende der Straße und kaufte ein. Auf dem Weg zur Kasse kam ich an einem Regal vorbei, wo man sich seinen Naschkram selber zusammenstellen kann. Da ich weiß, dass meine Frau dieses Zeug liebt, entschloss ich mich meiner Süßen etwas Süßes mitzubringen (weiß jemand, wie man dieses stilistische Mittel nennt?). Ich fing also an, die Gummiteile, das Lakritze und was weiß ich noch alles, in die Tüte zu stopfen. Dabei fiel mir der 14jährige Süßwarenfachverkäufer auf, der ca. drei Meter von mir damit beschäftigt war, Kartons auszupacken. Seine Augen waren auf meine Hände fixiert. Er beobachtet jeden meiner Bewegungen. Offensichtlich wusste er ganz genau, dass ich zwischendurch mal naschen werde und das wäre mein Ende gewesen – so viel konnte ich in seinen Augen lesen. Die Festnahme eines Topterroristen in der Hamburger Innenstadt wäre nichts im Vergleich zu dem gewesen, was mit mir passiert wäre. Also achtete ich darauf, keine hektischen Bewegungen zu machen und hielt meine Mund geschlossen. Als ich dann die Sachen abwog und das Preisschild ausdruckte, war es aber dann doch um mich geschehen. Plötzlich stand die Spürnase mit seinem weißen Kittel vor mir, bäumte sich vor mir auf und meinte: "Sie dürfen das Preisschild erst dann ausdrucken, wenn die Wage mit dem Wiegen fertig ist und auf keinen Fall früher." Jetzt ging mein Mund doch auf, aber mehr als ein Fragezeichen brachte ich nicht hervor. Und so konnte ich nur noch sprachlos mit ansehen, wie der jugendliche Meisterdetektiv mir die Tüte entriss, auf die Waage legte, rund eine halbe Stunde wartet (wusstet ihr eigentlich, dass innerhalb einer halben Stunden weltweit 180 Kinder geboren werden?), dann die Drucktaste betätigte, mich mit Grinsen anschaute, das aus einer Mischung aus Triumph und blanker Überheblichkeit bestand – und exakt den Preis auf die Tüte klebte, den ich auch vorher von dem kleinen Chip in der Waage errechnen ließ. So standen wir uns gegenüber. Er mit der Frage im Blick, wie ich es trotzdem geschafft hatte, seinen Supermarkt zu betrügen und ich mit einem Lächeln im Gesicht. So massiv ist mir das noch nie passiert, aber in den letzten Monaten habe ich immer mehr das Gefühl, in Geschäften nicht als Kunde sondern als potentieller Krimineller betrachtet zu werden oder zumindest als jemand, der die Mitarbeiter daran hindert, in Ruhe ihre Waren auszupacken und ständig im Weg rum steht.

Donnerstag, 1. November 2007

Zerbrochene Herzen

John Eldrege schreibt in seinem Buch, der ungezähmte Christ:

"Jesus hat über den verletzten Teil in unserem Leben etwas zu sagen. Oft werden es aufmerksame und liebevolle Worte sein oder Worte des Trostes. Manchmal wird er uns eine Frage stellen: Wovor hast du Angst? Oder willst du, dass ich dich heile? Er wird die Schatten aus den Regionen unseres Herzens vertreiben, wird sie aus dem Versteck holen, er bringt unsere Gebrochenheit dahin, wo es Gewissheit gibt."

Ich muss dabei an Psalm 147,3 denken: "Er heilt die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden." Das ist nicht bloß ein Bild, sondern ein göttliches Versprechen.

Danke Jesus.

Soll ich etwas schreiben?

Ich lese gerade die Kommentare auf meinen letzten Post und denke darüber nach, ob ich sie kommentieren soll. Ne, mach ich nicht. Soviel Spannung halte ich mal aus (auch wenn es in den Fingern noch so juckt). Natürlich freu ich mich über jeden, der das hier liest und über jeden, der einen Kommentar hinterlässt, aber das hier ist nun mal mein ganz persönlicher Blog, in dem ich meine ganz persönlichen Gedanken aufschreibe. Die Vitrine meiner Gedanken – durchsichtig und sichtbar. Kommentiert, aber bitte diskutiert hier nicht. Lasst uns das an einer anderen Stelle machen – mit Augenkontakt und so, ja?

Noemi, Tabita und Elias

Noemi, Tabita und Elias
Drei Gründe, um Gott dankbar zu sein.