Mittwoch, 29. August 2007

Ein kleiner Zwischenruf in den Alltag hinein

Das habe ich gerade im Netz gefunden. Nicht wirklich neu und auch nicht wirklich spektakulär, aber es ist gut, sich daran zu erinnern:
1. Menschen und Kommunikation sind wichtiger als gemeindlicher Aktivismus, Arbeitsgruppen und Strukturen.
2. Gelebter Glaube ist wichtiger als das theoretisieren über theologische Inhalte
3. Zusammenarbeit der Gläubigen ist wichtiger als die Satzungs- Unterschiede der Kirchenorganisationen.
4. Auf Zustände und Veränderungen der Menschen vor Ort einzugehen ist wichtiger als Traditionen, Gemeinde-Konzepten und Aufbau-Theorien zu folgen.




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4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

5. Die Bibel ist Gottes Wort und alleiniger Maßstab im Sinne von 1.-4. Wir folgen nicht menschlicher Weisheit, sondern prüfen alles, ob es der Schrift entspricht. Wir wollen am Tag Christi lieber als treu befunden werden denn Menschen gefallen. Denn es steht geschrieben: "Diese aber waren edler als die in Thessalonich; sie nahmen mit aller Bereitwilligkeit das Wort auf, indem sie täglich die Schriften untersuchten, ob dies sich also verhielte." (Apg. 17, 11)

Die Beröer haben nicht einmal Paulus unbesehen geglaubt. Ihr Maßstab war allein die Schrift. Ich hoffe, dass es auch bei uns so ist. Denn McManus, Bell, McLaren und andere lehren zwar neu, aber anders und Anderes. Ich habe schlaflose Nächte bei dem Gedanken, dass wir das nicht erkennen. Sine ira et studio, audiatur et altera pars.

-- Christian B.

MentalRover hat gesagt…

Hallo Stefan,

habe gerade mehr zufällig dein Zitat entdeckt.
Fein, dass du den Inhalt unspektakulär und nicht neu findest.
Leider scheint das aber in manchen Gemeinden anders auszusehen, wenn dort immer noch theologische Abgrenzung, Diktat von oben, Reden über das Sollte statt konkreter Taten am Nächsten gelebt werden und dadurch Gemeinschaft des Leibes, Diakonie und konkrete Mission in der zeitgenössischen Gesellschaft vermieden oder verhindert werden.

Ganz nebenbei: Zu dem Manifesto gehört übrigens auch ein Artikel

@Christian B.:
Gehört zu "nicht Menschen gefallen" auch nicht deutsch zu schreiben?

Das ist für mich nämlich leider ein Beispiel dafür, wie Kommunikation mit den Zeitgenossen vermieden statt gesucht wird.
Eine Interessante Kombination von Punkt 1 (Menschen und Kommunikation) und 4 (Tradition) übrigens...

Und verständliche Kommunikation ist schließlich wichtig, damit Menschen "bereitwillig das Wort aufnehmen".

Das höchste Gebot ist übrigens immer noch in Matthäus 22 zu finden.

Anonym hat gesagt…

Lieber MentalRover,

Du hast natürlich recht, soweit Du Dich über die Verwendung von Latein beklagst. Der von mir zitierte Satz lautet übersetzt "Ohne Zorn oder Eifer / werde auch die andere Seite gehört". Dem bist Du ja auch gefolgt. Im übrigen bin ich keineswegs für ein starres Beharren auf Traditionen oder ein Festhalten an Strukturen um ihrer selbst willen (vgl. 1. Kor. 9, 20ff.), denn der christliche Glaube ist keine Religion und wir müssen uns vorsehen, ihn dazu zu machen. Insoweit stimme ich Dir durchaus zu, ebenso darin, dass Glaube ohne Werke tot ist (Jud. 2, 26) und füge höchstens noch hinzu, dass Lehre immer ins Leben drängt (wie sich schon an der Struktur der meisten NT-Briefe leicht ablesen lässt).

Dem in Deinem Manifest zum Ausdruck kommenden "geistlichen Pragmatismus" muss ich aber widersprechen, insbesondere dort, wo Du Dich gegen "theologische Abgrenzung" wendest und einer unterscheidungslosen "Zusammenarbeit von Gläubigen" das Wort redest. Das ist zwar populär, aber klar unbiblisch und öffnet im Ergebnis der endzeitlichen Verführung Tür und Tor.

Allerdings passt da Dein XP-Ansatz unter dem Sub-Aspekt "Continuous Integration" bemerkenswert gut ins Bild der Zeit, denn wir erleben derzeit eine Rückkehr der gnostischen Mystik, der Theologie von Bultmann und Sölle und vieler anderer Dinge in neuem Gewand, die man noch vor 20 Jahren aufs Schärfste bekämpft hätte und an denen heute keiner mehr Anstoß zu nehmen scheint. Der Zweck heiligt aber nicht die Mittel. Deshalb sind Apologetik (Unterscheidungslehre) und ein Festhalten an der biblischen Wahrheit - auch da, wo sie nicht konsensfähig ist - heute wichtiger denn je. Nicht eigenes Gutdünken, sondern Gottes Wort ist der einzige gültige Maßstab, und dort müssen wir auch nach den Antworten suchen.

-- Christian B.

"XP" ist in diesem Zusammenhang ein geläufiges Akronym (Abkürzung) für einen "light-weight" (leichgewichtigen) Software-Entwicklungsprozess namens "Extreme Programming". Für mehr ist dies hier nicht der Platz.

MentalRover hat gesagt…

Ups, irgendwie ist mir der letzte Kommentar durch die Lappen gegangen ... schade.
Habe ihn leider gerade erst wiedergefunden.
Ich will aber trotzdem dazu noch ein paar Worte schreiben, um ihn nicht so einfach stehen zu lassen.

@Christian B.
Zunächst einmal Danke für deinen ersten Absatz.

Ab dem Zweiten fühle ich mich jedoch etwas mißverstanden.

Was es mit dem "geistlichen Pragmatismus" auf sich hat, sollte aus folgendem Absatz aus dem Artikel hervorgehen, der das beispielhaft andeutet:

Menschen und Beziehungen werden höher gewertet als Sachwerte, ohne dabei das Ziel von beidem aus den Augen zu verlieren. Jedoch verschiebt sich die Priorität eindeutig zu Ersteren.

Es geht nicht um "links steht gut und rechts steht böse" sondern um eine Klarstellung der Prioritäten des Einen bezogen auf das Andere.

Natürlich hast du recht, wenn du dies auf der Schrift als Grundlage tust.
Aber der ganze Manifest-Text befindet sich eben darum in der Spannung von Matthäus 12,1-14 (Ähren-Rupfen und Heilen am Sabbath).

Ich wende mich auch nicht "gegen 'theologische Abgrenzung'" und rede "einer unterscheidungslosen 'Zusammenarbeit von Gläubigen'" nicht das Wort. (Zumindest nicht so, wie ich diese Begriffe verstehe).

Jedoch sehe ich, wie viel Gutes dort entstehen kann, wo christliche Organisationen aufhören, ihre Abgrenzung (teilweise aufgrund von Kleinigkeiten in den Auffassungen) als primäre Aktivität zu betreiben und vielmehr die Vielfalt des Leibes auch auf Institutionsebene zu begreifen und die gemeinschaftliche Stärke trotz der Unterschiede zu entdecken.

Was für eine Gemeinde bezüglich der Unterschiede und Zusammenarbeit der einzelnen "Glieder" gilt (ein Körper ist nicht nur Auge), gilt für den Leib Christi als Ganzes auch. Und der besteht nunmal nicht nur ausschließlich aus meiner Kirche.

Dort, wo Initiativen (wie bspw. Gemeinsam für Berlin) möglich werden, findet Bewegung statt und Menschen werden erreicht.

Viele wirklich krasse Probleme einer Stadt könnte die Christenheit am Ort angehen. Aber die einzelnen Gemeinden sind dazu zu schwach. Und wenn sie darauf warten, dass sie erst alle ein gemeinsames Verständnis aller theologischen Fragestellungen haben, versäumen sie, wichtige Handlungsanweisungen Jesu tatsächlich auszuleben.


(Schade, dass diese Kommentare nicht direkt beim Original-Artikel stehen ...).

Noemi, Tabita und Elias

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