Montag, 7. Mai 2007

echt

Ich lese in letzter Zeit immer wieder einmal von einer neuen Sehnsucht in unserer Kultur: Die Sehnsucht nach echten Dingen. Menschen haben es satt mit einem Computer reden zu müssen, wenn sie irgendwo anrufen und eien Frage haben. Sie wollen die Antwort von echten Menschen. Ein Bekannter erzählte mir, dass er seit einigen Monaten sehr genau auf die Inhaltsstoffe der Lebensmittel achtet, die er kauft, weil er wissen will, was er isst. Und er will richtige Nahrungsmittel, die auf einem Feld oder im Stall groß geworden sind und nicht im Labor. Wir wollen keine Milch, die ihre Temperatur selber regulieren kann. Wir wollen Milch von echten Kühen.

Zwischendurch habe ich mich gefragt, wie solche Phänomene, wie Secondlife da hinein passen. Menschen schlüpfen in eine unechte Rolle in einer unechten Welt, aber was zunächst wie ein Widerspruch aussieht, ist vielleicht sogar eine Bestätigung. Endlich können Menschen einmal so sein, wie sie schon immer sein wollten. Sie können echt sein – verborgen hinter einem hübschen Avantare aus Einsen und Nullen.

Ich würde mir sehr wünsche, wenn wir uns als Gemeinde Jesu davon anstecken lassen würden. Vielleicht könnten wir hier sogar eine Kultur formen, indem wir aufhören, Veranstaltungen zu zelebrieren, in denen alles so unglaublich perfekt aufeinander abgestimmt ist, wie im Fernsehen und einmal mehr Raum geben, um zu erzählen wie es uns wirklich geht. Gerade ein Gottesdienst sollte doch der Ort sein, an dem ich wirklich durch und durch echt sein kann, oder? Vielleicht geht es darum, dass wir einmal riskieren, dass bestimmte Zeiten im Gottesdienst oder bei anderen Treffen und nicht perfekt durchgeplant sind. Ich habe mal gelernt, dass dort, wo Kinder sich langweilen, sie anfangen, kreativ zu werden. Wenn das auch für Erwachsene stimmt, dann könnten hier sehr echte Begegnungen stattfinden, auch wenn der Weg dorthin sehr schwer sein wird.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Hallo.
Ich mochte mit Ihrer Website piechottka.blogspot.com Links tauschen

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