Mittwoch, 30. Mai 2007

Händchenhalten mit Gott

Vor ein paar Tagen habe ich den Text aus Jesaja 41,13 gelesen: „Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich nehme ich an deiner rechten Hand und sage: Habe keine Angst. Ich helfe dir.“ Losgelöst vom Kontext ist das ein Text, den wir blind auf jede Postkarte drucken würden. Wer aber weiterliest, wird das komische Gefühl nicht los, dass eine Postkarte ein denkbar unpassender Platz dafür ist. In den Versen davor und danach steht, dass Gott unsere Feinde verschwinden lassen und dass sein Volk wieder zu einer scharfen Dreschschaufel wird.
Im ersten Augenblick würde ich gern diese Worte ausblenden, weil sie mir zu brutal erscheinen, um mich dann nur über den Postkartenvers zu freuen, aber dann entfaltet sich plötzlich eine neue Weite. Es geht einen Schicht tiefer. Meine Feinde, dass sind nicht die Nachbarn, die mit dem Rasenmäher nerven oder der Kerl, der dir mit seinen Anrufen das Leben zur Hölle macht.
Es geht um Satan, den Gott eines Tages vernichten wird. Ihn wird man irgendwann einmal vergeblich suchen. Die Spuren, die er hinterlassen hat, werden nicht mehr zu sehen sein. Kein Hunger mehr, keine misshandelten Kinder, keine drogensüchtigen Teenager, keine Lügen, keine Verletzungen und kein Abschiednehmen mehr. Und bis dahin? Gott sagt: „Denn ich bin der Herr, dein Gott. Ich nehme ich an deiner rechten Hand und sage: Habe keine Angst. Ich helfe dir.“ Wir werden immer wieder im Leben in Sackgassen geraten, aber wir sind nicht alleine. Einer hält unsere Hand. Das ist gut.

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